3 Dinge, die Sie über Abfalltrennung wissen müssen

25.01.2017 - Hygiene

Artikel von Albert Keel

G Wilchingen 050

Die Schweizer sind sehr vorbildliche Reziklierer. Je mehr man die Gesellschaft sensibilisiert, desto zuverlässiger werden die einzelnen Wertstoffe getrennt. Trotzdem halten sich komische Mythen zur Kehrichtverbrennung in unseren Köpfen. Wir wissen's besser.

Die Endlichkeit von Wertstoffen betrifft uns alle. Deshalb betrifft auch Recycling uns alle. Vor ein paar Wochen ist mir aufgefallen, dass nun auch der Bahnhof Stadelhofen über die Wertstofftrenneimer verfügt, die an anderen Bahnhöfen bereits im Einsatz stehen. Die Gratis-Zeitung 20 Minuten berichtete darüber.

Spitzen-Recycler

Im Bericht war zu lesen, dass die Schweizerischen Bundesbahnen damit rechnen, dass der Anteil getrennter Abfälle sich bei ca. 45% einpendeln wird. Nimmt man alle neun Bahnhöfe, die über eine solche Wertstofftrennung verfügen, zusammen, betrifft das rund 2256 Tonnen Abfall. 1490 Tonnen davon sind Restmüll, 202 Tonnen PET, 86 Tonnen Alu und 479 Tonnen Papier.

Wenn ich an mich selbst denke, wie ich flink durch den Bahnhof manövriere und Abfall entsorge, denke ich, dass der Wert in ruhigeren Umgebungen um einiges höher sein könnte. Gemäss Swiss Recycling liegt der durchschnittliche Recycling-Wert des Schweizers bei 59%. Damit gehören wir zu den Spitzenreitern in Europa.

Aber wieso werden Wertstoffe überhaupt getrennt? Nach wie vor gibt es Stammtisch-Weisheiten, die kein gutes Haar an der Abfalltrennung lassen. Die schönsten haben wir hier rausgesucht:

  • Abfallsäcke werden vor der Verbrennung nochmals sortiert.
    Falsch: Abfallsäcke werden genauso verbrannt, wie sie angeliefert werden.
  • Verbrennungsanlagen müssen zusätzliche Abfälle wie PET und Zeitungen zuführen, um die nötige Hitze zu erreichen.
    Falsch: Siedlungsabfall brennt etwa gleich gut wie trockenes Holz und benötigt weder PET, noch Zeitungen, noch Heizöl.
  • Nach Farben getrenntes Glas wird beim Einschmelzen wieder zusammengeschüttet.
    Falsch: Gerade Braun- und Weissglas vertragen keine Zumischung von anderen Glasfarben. Grünglas ist weniger heikel und kann mit blauem und rotem Glas angereichert werden.

 

Was Recycling bewirkt

Wer Wertstoffe sammelt und rezykliert, trägt dazu bei, die Umweltbelastung wesentlich zu entschärfen. Denn der geschlossene Kreislauf von Wertstoffen kann grosse Mengen an Energie einsparen. Auch hierzu hat Swiss Recycling ein paar spannende Zahlen zusammengestellt:

1 Tonne rezykliertes Glas spart so viel Umweltbelastung ein, wie die durchgehende Nutzung eines Laptops während 1.7 Jahren

1 Tonne rezyklierte PET-Flaschen sparen so viel Umweltbelastung ein, wie eine 12-Watt Energiesparlampe während 52 Jahren benötigt

Die Recycling-Quote steigt seit einigen Jahren an und Aktionen wie die der SBB sensibilisieren die Gesellschaft weiter. Wir gehen deshalb davon aus, dass bald überall Wertstofftrenner stehen werden. Ein kleiner Aufwand beim Abfallverursacher, ein grosser Gewinn für die Umwelt.

Im Bericht der Gratiszeitung wird zudem noch erklärt, dass 90% der getrennten Wertstoffe im richtigen Fach landen. Und der angefügte Aschenbecher erspart den Reinigungskräften ein vielfaches an Arbeit: Die Reinigung des Gleisfelds kostet die SBB jährlich 4 Millionen Franken. Mit den gut sichtbaren Aschenbechern würden die Zigarettenstummel auf dem Gleisfeld reduziert, so die SBB.

 

Mit CESTO rezyklieren und Feuer löschen

In verschiedenen städtischen und kantonalen Schulen in Zürich und Basel konnten wir unsere CESTO-Abfallbehälter für die Wertstofftrennung einsetzen. Die handgefertigten Chromstahleimer verleihen dem Raum das gewisse Etwas. Und sollte aus Versehen eine brennende Zigarette darin landen, löscht der Eimer das Feuer gleich selbst.