So prüfen Sie Ihre Leitern

19.01.2017 - Arbeitssicherheit

Artikel von Albert Keel

So Pruefen Sie Ihre Leitern

Leitern und Tritte sind die Verursacher vieler Arbeitsunfälle. Ihnen gilt deshalb besondere Aufmerskamkeit, wenn es ums Thema Arbeitssicherheit geht. Der Weg zu einem sicheren Umgang mit Ihren Leitern ist die Leiterkontrolle. Erfahren Sie jetzt, wie eine solche Kontrolle durchgeführt wird.

Leitern müssen in regelmässigen Abständen überprüft werden. Damit diese Prüfungen ihr Ziel nicht verfehlen, arbeiten wir mit drei Prüfmethoden:

  • Ordnungsprüfung
  • Zustandsprüfung

Gerne erklären wir Ihnen, wie die einzelnen Punkte geprüft werden und wie Sie das am besten bewerkstelligen. Oder Sie ersparen sich diesen Aufwand und lassen die Prüfung von uns durchführen.

Die Ordnungsprüfung

Bei der Ordnungsprüfungen handelt es sich um eine Bestandsaufnahme der vorhanden Leitern und Tritte in einem Unternehmen. Welche Leiterarten und wie viele Davon sind vorhanden? Wir unterscheiden folgende Leitertypen:

  • Anlegeleitern – müssen zur Benutzung angelegt werden
  • Steh-/Bockleitern – zweischenklige, freistehende Leitern
  • Mehrzweckleitern – Anlege- oder Stehleiter, die jeweils in eine Steh- oder Anlageleiter umgerüstet werden kann
  • Podestleiter – Aufstiege mit einer Plattform von mindestens 0.5 Quadratmetern
  • Steigleiter – ortsfeste, senkrechte oder beinahe senkrechte Leitern
  • Mastleitern – zur Benutzung senkrecht oder beinahe senkrecht an Masten angebracht
  • Glasreinigerleitern – spitz zulaufende oder zusammengesetzte Anlegeleiter
  • Tritte – ortsveränderliche Aufstiege bis 1 Meter Höhe

Zugänge von Neuleitern und Abgänge von verschrotteten Leitern müssen ebenfalls in der Bestandesaufnahme geführt werden. Zudem muss der Prüfende darauf achten, dass die Masse, Werkstoffe, Bauart usw., den einschlägigen Vorschriften entspricht, wenn diese kein GS-Zeichen trägt.

 

Die Zustandsprüfung

Sind alle Leitern erfasst, folgt die Zustandsprüfung. Bei dieser Prüfung wird der sichere Gebrauchszustand Ihrer Leitern ermittelt. Durch Inaugenscheinnahme oder Probebesteigungen ist schnell klar, welche Leitern weiterhin benutzt werden dürfen. Wurden bereits Reparaturen durchgeführt, ist diesen Stellen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Weiter sollte man Verschleissteile kritisch betrachten.

Wir empfehlen folgende Punkte besonders zu prüfen:

  • Anbruchstellen und Risse
  • Materialschwächungen
  • Verbiegungen und Verwindungen
  • Reparaturstellen
  • Gängigkeit von Scharnieren und Gelenken
  • Zustand der Leiterfüsse
  • Einrastsicherheit und Beschläge
  • Bedienungsanleitung
  • Stabilität

Holme und Sprossen sollten bei der Zustandsprüfung besonderes viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Risse und unsachgemässe Reparaturen bergen ein hohes Risiko. Beide Elemente können mit einem Belastungstest geprüft werden.

Falls Ihre Leitern den Test nicht bestanden haben, muss eine sachgemässe Reparatur durchgeführt werden, um die ursprüngliche Festigkeit wieder herzustellen. Verwenden Sie dafür ausschliesslich Originalersatzteile des Herstellers und holen Sie Reparaturanweisungen des Herstellers ein. Verformte Leitern sollten Sie nicht reparieren sondern unbrauchbar machen und verschrotten.

 

Noch mehr Leiter-Wissen

Um all diese Informationen über die eigenen Leitern richtig zu dokumentieren, versorgen wir unsere Seminar-Teilnehmer mit hilfreichen Kontrollblättern, Prüfungskennzeichnungen und weiteren Unterlagen. Sie lernen Normen und Richtlinien, den sicherheitsgerechten Umgang, die sachgemässe Lagerung und verschiedene Reparaturmöglichkeiten kennen.

Den theoretischen Teil, mit den Informationen zu Vorschriften und Richtlinien, ergänzen wir mit praktischem Unterricht. In diesem Teil lernen Sie schnell und einfach Belastungstests durchzuführen und können das Erlernte bei verschiedenen Tests unter Beweis stellen. Am Ende des Tages sind Sie ein sachkundiger Leiterkontrolleur, der dazu beiträgt, die Arbeitssicherheit mit Leitern weiter zu verbessern.