Tun Sie genug für die Sicherheit Ihrer Mitarbeitenden?

27.02.2018 - Arbeitssicherheit

Artikel von Albert Keel

Mehr Sicherheit Dank Strengeren Leiternormen 1

Täglich verunfallen fast 20 Personen bei der Benützung von Leitern, Tritten oder Arbeitsplattformen. Die körperlichen Schäden bei solchen Stürzen sind mitunter die kompliziertesten und langwierigsten. Entsprechend hoch sind die Absenzen und Ausfalltage. Das geht nicht nur in die Kosten. Oft sind die Verletzten traumatisiert und psychisch angeschlagen.

Gemäss Statistiken der SUVA verunfallen jährlich mehr als 6’000 Personen, weil sie irgendeine Arbeit ausführen wollen und dazu irgendwo draufsteigen, um einen Höhenunterschied auszugleichen. Und in diesen Zahlen sind die Unfälle im Haushalt nicht mitgezählt. Diese sind fast das Hundertfache davon, nämlich rund 550’000 pro Jahr. Vielfach will man nur mal schnell da oben etwas reparieren, montieren oder runterholen.

Und Hand auf’s Herz. Wie oft steigen Sie selber auf einen nicht wirklich sicheren Stuhl oder eine ungeprüfte Leiter, wenn Sie schnell mal eine Lampe auswechseln, etwas aus dem obersten Büroregal holen oder etwas sauber machen wollen? Und wie oft arbeiten Ihre Mitarbeitenden tagtäglich auf Steiggeräten, auf Tritten, auf Leitern jeglicher Höhe, ohne dass diese einer regelmässigen Prüfung unterzogen werden?

 

1000 Franken pro Unfalltag

Die Unfälle durch einen Sturz von einem unsicheren Untergrund, einem Tritt, einer Leiter oder einem Gerüst gehören mit zu den schwersten Verletzungen mit langwierigen Heilverfahren. Und aus diesen mehr als 6’000 Arbeitsunfällen resultieren etwa 150 unnötige Invaliditätsfälle und 4 tragische Todesfälle. Und pro Krankheits- bzw. Unfalltag kostet ein Mitarbeitender Ihr Unternehmen oder Ihre Institution bis zu CHF 1’000 pro Tag. Ja, Sie lesen richtig, bis zu CHF 1’000 pro Tag!

Und das muss nicht sein. Oder besser, es darf nicht sein. Weder zuhause, noch in Ihrer Firma, in Ihrer Institution. Deshalb gibt es für Ihr Unternehmen wichtige Hauptaufgaben:

  • Leitern und Tritte müssen nach einem im Voraus festgelegten Plan regelmässig auf ordnungsgemässen Zustand überprüft werden und sind gemäss den Angaben des Herstellers fachgerecht in Stand zu halten.
  • Die Mitarbeitenden sind in angemessener Weise in der Benutzung von Leitern und Tritten zu unterweisen.

Aufklärung ist ihre Pflicht

In Artikel 6 der VUV (Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten) steht zum Thema «Information und Anleitung der Arbeitnehmer» folgendes:

«Der Arbeitgeber sorgt dafür, dass alle in seinem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer, einschliesslich der dort tätigen Arbeitnehmer eines anderen Betriebes, über die bei ihren Tätigkeiten auftretenden Gefahren informiert und über die Massnahmen zu deren Verhütung angeleitet werden.»

Durch die Unterweisung durch Fachpersonen soll den Beschäftigten unter anderem auch verdeutlicht werden, dass sich Unfälle mit bleibenden Beeinträchtigungen der Gesundheit schon beim Absturz aus geringen Höhen ereignen können.

Wen und was Fachpersonen instruieren müssen, das hat die EKAS, die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit ihrerseits in ihren Richtlinien definiert:

«In der Regel handelt es sich dabei um Personen, die mit den betreffenden Arbeitsmitteln oder Einrichtungen arbeiten. Bei der Instruktion muss diesen Personen klar aufgezeigt werden, innerhalb welcher Grenzen sie Instandhaltungsarbeiten ausführen dürfen (z. B. mit einer Arbeitsanweisung).»

Und wer eine qualifizierte Fachperson zur Prüfung von mobilen Leitern, Tritten und Podesten ist, umschreibt die EKAS wie folgt: «Fach- und sachkundig ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung und seiner Erfahrung ausreichende Kenntnisse für die Instandhaltung bestimmter Arbeitsmittel oder Einrichtungen besitzt. Zur Ausübung dieser Tätigkeit müssen also das nötige Fachwissen und die Fähigkeit zum Erkennen der Zulässigkeitsgrenzen vorhanden sein. Und die Bereitschaft zum eigenverantwortlichen Handeln ist unabdingbar.»

Schulung tut Not

Sicherheit ist nicht verhandelbar. Und die Sicherheit Ihrer Mitarbeitenden sollte höchste Priorität haben. Denn jeder will und sollte auch nach Feierabend wieder gesund nach Hause gehen können.

Deshalb führen wir jährlich öffentliche wie auch firmeninterne Ausbildungs- und Sicherheits-Seminare durch. Die Teilnehmenden werden dabei als «Qualifizierte Fachperson zur Prüfung von mobilen Leitern, Tritten und Podesten» ausgebildet. Der Kursinhalt dieses Tages-Seminars ist unterteilt in einen theoretischen und einen praktischen Teil und umfasst folgende Schwerpunkte:

  • Bedeutung «Qualifizierte Fachperson»
  • Rechtsgrundlagen und sicherheitstechnische Hintergründe
  • Normen, Richtlinien und Vorschriften
  • Leiterbauarten, Verwendung, Gefährdungsbeurteilung
  • Allgemeine Anforderungen an Steiggeräte
  • Sicherheitsgerechter Umgang und vorschriftsgemässe Verwendung
  • Sensibilisierung im Betrieb
  • Reparatur oder Ausmusterung schadhafter Leitern
  • Wiederkehrende Prüfung: Organisation, Checklisten, Praxisübungen
  • Test und Verteilung Teilnehmer-Zertifikat

Investition pro Person: CHF 250.00

Machen Sie mit. Unterstützen Sie Ihre und die Sicherheit Ihrer Mitarbeitenden. Helfen Sie Unfälle verhüten und Leid mindern.